Freitag, 29. Juli 2011

Seilbett - Die Bauanleitung


Wie lange versprochen kommt nun endlich die Bauanleitung.
Im Folgenden zunächst die Zeichnungen dazu: 
Kopf- und Fußende
Seitenteile
Bettpfosten
Ein Klick auf die Bilder vergrößert sie, der Maßstab beträgt auf jedem Bild 1:10 (1cm auf dem Bild sind 10cm in der Wirklichkeit).
Wie man sieht, bekommen die Seitenteile zwei Stifte zum Einstecken in die Pfosten, das Kopf- und Fußende jeweils nur einen. Ich bin davon ausgegangen, dass sich der Zug auf den Seitenteilen besser verteilt, wenn es an zwei Punkten verankert ist. Die Stifte sind jeweils 14cm lang, das sind 9cm für den Pfosten und 5cm Überstand. Die Löcher sind jeweils 15cm voneinander entfernt, das erste und letzte Loch haben jeweils 10cm Abstand zum Pfosten. Der Durchmesser richtet sich natürlich nach dem verwendeten Seil, hier wurde 8mm starkes Hanfseil benutzt, entsprechend ist der Durchmesser 10mm.
Das Bild vom Bettpfosten ist so gezeichnet, dass man direkt auf eine Kante des Pfostens schaut, das bedeutet, die mittlere Linie ist eine Kante des Pfostens, die Flächen darüber und darunter sind je eine Fläche des Pfostens. Auf zwei gegenüberliegenden Flächen ist ein Loch durch den Pfosten mit den Maßen 10cm x 5cm, zu den Kanten des Pfostens sind es jeweils 2cm Platz; In dieses Loch werden das Kopf- und das Fußende eingesteckt. Auf den jeweils anderen zwei Flächen sind zwei Löcher mit den Maßen 6cm x 5cm, in diese Löcher werden die Seitenteile gesteckt, auch hier sind 2cm Platz zur Pfostenkante gelassen.
Insgesamt sind ungefähr 40m Seil in das Bett gezogen worden, etwas weniger als 20m in Längs- und etwas mehr als 20m in Querrichtung. Das Seil ist gewoben und nicht gedreht, was das Einfädeln des Seils in die Löcher vereinfacht, da es sich nicht aufdrehen kann.
Wenn es aufgestellt ist, sieht das Bett dann so aus:
 Man erkennt grob, dass die Seile verflochten sind. Zuerst ist das Seil in Querrichtung durchgezogen worden (also zwischen den Seitenteilen) und ordentlich mehrfach gespannt worden, anschließend das Seil in Längsrichtung (zwischen Kopf- und Fußende). Dabei ist darauf zu achten, dass das Seil abwechselnd über und unter den schon gezogenen Seilen liegt - verflochten eben. Da Hanf ein Material ist, das arbeitet, muss von Zeit zu Zeit nachgespannt werden, Froedhi und ich haben nach 3 Nächten gemerkt, dass wir etwas durchliegen.
Abschließend haben wir Filzmatten, Felle, Kissen und Decken auf die Seile gelegt und konnten uns in unser Bett kuscheln:

Die Pfosten auf diesem Bild sind länger als in der Zeichnung, die werden aber noch gekürzt.
Der Aufbau des Bettes ist in wenigen Handgriffen erledigt, insgesamt brauchten wir vielleicht 20 Minuten zum Seil fädeln und spannen desselben. Der Abbau geht etwas schneller, da man nur die Seile aus dem Bett ziehen muss. Hier bietet es sich an, nur das Längsseil herauszuziehen, das Querseil kann man an den Seitenteilen lassen, da ist es direkt aufgeräumt.
Erfolgreiches Nachbauen!

3 Kommentare:

  1. Moin!

    Finde das Bett wirklich total schön
    ....

    Wie stark ist euer verwendetes holz? Der Durchtritt ist ja bei 48mm, das wird ja aber bestimmt mit Spielraum berechnet sein?

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  2. Ich würde gerne für Mittelalter Märkte so ein Seilbett für meinen Mann und mich bauen. Da wir aber beide keine Fliegengewichte sind frage ich mich wieviel Gewicht ein solches Bett aushält. Wäre ja ärgerlich wenn es uns nicht aushalten würde.

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  3. Abnehmen ist keine Option?

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