Samstag, 30. Juli 2011

Orangen - Nuss - Fudge

Heute ein neues Rezept, es geht um Orangen - Nuss - Fudge. Das Rezept habe ich aus dem Kochbuch "Konfekt" der Time Life Reihe, darin heißt es Orangen-Fudge und findet sich auf Seite 108 (ich hoffe das reicht als Quellenangabe ;) ).
Man nehme 350g braunen Rohrzucker (so steht es im Rezept, ich weiß nicht, ob es mit normalem weißen Zucker auch funktioniert, das werde ich nächstes Mal versuchen), 125mL süße Sahne, 1/2 TL Natron, 1TL Butter, die Schale einer unbehandelten Orange (Bio-Orangen zum Beispiel, wichtig ist, dass sie unbehandelt ist, da man die Schale verwendet) und 125g grob gehackte Nüsse (zum Beispiel Haselnüsse).
Zunächst wird der Zucker mit dem Natron vermischt und zusammen mit der Sahne unter dauerndem Rühren zum Kochen gebracht, fleißig Rühren, damit der Zucker nicht anbrennt. Sobald der Zucker kocht, wird er weiter kochen gelassen, bis sich ein dicker Sirup gebildet hat. Dann wird der Topf vom Herd genommen und die Butter, die Orangenschale und die Nüsse werden eingerührt, es wird weitergerührt bis die Sirupmasse etwas abkühlt und eindickt und zum Schluss in eine gefettete Backform gegossen. Darin abkühlen lassen und anschließend in Stücke schneiden und servieren. Guten Appetit!
Am Ende sieht es so aus:

Dieses Fudge ist leider nicht richtig fest geworden und der Zucker ist noch etwas kristallin, ich nehme an, ich habe den Zucker nicht lange genug kochen lassen, das Fudge wird wohl gelöffelt werden müssen. Der Geschmack ist sehr gut, sehr orangig und etwas nussig.
Ein kleiner Tip zum Abschluss: Benutzt einen großen Topf mit hohem Rand, einerseits schmilzt der Zucker besser, da die Oberfläche größer ist, anderseits schäumt kochender Zucker stark auf, bei einem Topf mit hohem Rand hat der Schaum mehr Platz nach oben, bevor er überkocht.
In den nächsten Tagen werde ich noch ein anderes Rezept probieren, ich berichte dann wieder.

Sophus

Freitag, 29. Juli 2011

Seilbett - Die Bauanleitung


Wie lange versprochen kommt nun endlich die Bauanleitung.
Im Folgenden zunächst die Zeichnungen dazu: 
Kopf- und Fußende
Seitenteile
Bettpfosten
Ein Klick auf die Bilder vergrößert sie, der Maßstab beträgt auf jedem Bild 1:10 (1cm auf dem Bild sind 10cm in der Wirklichkeit).
Wie man sieht, bekommen die Seitenteile zwei Stifte zum Einstecken in die Pfosten, das Kopf- und Fußende jeweils nur einen. Ich bin davon ausgegangen, dass sich der Zug auf den Seitenteilen besser verteilt, wenn es an zwei Punkten verankert ist. Die Stifte sind jeweils 14cm lang, das sind 9cm für den Pfosten und 5cm Überstand. Die Löcher sind jeweils 15cm voneinander entfernt, das erste und letzte Loch haben jeweils 10cm Abstand zum Pfosten. Der Durchmesser richtet sich natürlich nach dem verwendeten Seil, hier wurde 8mm starkes Hanfseil benutzt, entsprechend ist der Durchmesser 10mm.
Das Bild vom Bettpfosten ist so gezeichnet, dass man direkt auf eine Kante des Pfostens schaut, das bedeutet, die mittlere Linie ist eine Kante des Pfostens, die Flächen darüber und darunter sind je eine Fläche des Pfostens. Auf zwei gegenüberliegenden Flächen ist ein Loch durch den Pfosten mit den Maßen 10cm x 5cm, zu den Kanten des Pfostens sind es jeweils 2cm Platz; In dieses Loch werden das Kopf- und das Fußende eingesteckt. Auf den jeweils anderen zwei Flächen sind zwei Löcher mit den Maßen 6cm x 5cm, in diese Löcher werden die Seitenteile gesteckt, auch hier sind 2cm Platz zur Pfostenkante gelassen.
Insgesamt sind ungefähr 40m Seil in das Bett gezogen worden, etwas weniger als 20m in Längs- und etwas mehr als 20m in Querrichtung. Das Seil ist gewoben und nicht gedreht, was das Einfädeln des Seils in die Löcher vereinfacht, da es sich nicht aufdrehen kann.
Wenn es aufgestellt ist, sieht das Bett dann so aus:
 Man erkennt grob, dass die Seile verflochten sind. Zuerst ist das Seil in Querrichtung durchgezogen worden (also zwischen den Seitenteilen) und ordentlich mehrfach gespannt worden, anschließend das Seil in Längsrichtung (zwischen Kopf- und Fußende). Dabei ist darauf zu achten, dass das Seil abwechselnd über und unter den schon gezogenen Seilen liegt - verflochten eben. Da Hanf ein Material ist, das arbeitet, muss von Zeit zu Zeit nachgespannt werden, Froedhi und ich haben nach 3 Nächten gemerkt, dass wir etwas durchliegen.
Abschließend haben wir Filzmatten, Felle, Kissen und Decken auf die Seile gelegt und konnten uns in unser Bett kuscheln:

Die Pfosten auf diesem Bild sind länger als in der Zeichnung, die werden aber noch gekürzt.
Der Aufbau des Bettes ist in wenigen Handgriffen erledigt, insgesamt brauchten wir vielleicht 20 Minuten zum Seil fädeln und spannen desselben. Der Abbau geht etwas schneller, da man nur die Seile aus dem Bett ziehen muss. Hier bietet es sich an, nur das Längsseil herauszuziehen, das Querseil kann man an den Seitenteilen lassen, da ist es direkt aufgeräumt.
Erfolgreiches Nachbauen!

Donnerstag, 28. Juli 2011

New english version

Da sich der Leserkreis mittlerweile auch auf einige Englischsprachige erstreckt, werde ich von einigen Posts (alle schaffe ich bestimmt nicht) eine englische Version anfertigen. Diese findet sich dann unter Froedhis Companion. Wenn ich irgendwann übermütig werde, kommt vielleicht noch eine französische Version, das dauert aber bestimmt noch.

Sophus

Mittwoch, 20. Juli 2011

Seilbett - die Fortsetzung

Über die letzten Tage hinweg haben wir, wie bereits geschrieben, ein Seilbett gebaut, der letzte Stand war das Ausbohren und Ausbeiteln der Löcher in den Pfosten, durch die die Steckverbindungen der Bretter geschoben werden.
Danach haben wir die Bretter zugesägt, ein bisschen gekürzt und Aussparungen eingesetzt, damit die Pfosten auf die Bretter geschoben werden können (hier war noch ein bisschen Nachbearbeitung an den Pfosten selbst nötig, ich kann keine Feile und keine Raspel mehr sehen!).
Gestern abend haben wir noch ein letztes Mal die Bohrmaschine gezückt und Löcher längs in die Bretter gebohrt, durch die dann das Seil gezogen wird. Schnell die Seile durchgezogen, ordentlich festgespannt, ein Fell drauf geschmissen und dann der große Moment: Hält das Bett, wenn wir uns hinein legen? Vorsichtig haben wir und einer nach dem anderen ins Bett gelegt, bei jedem Knirschen und Knarren sind wir zusammengezuckt, aber tatsächlich, es hält! Die Wangen biegen sich minimal durch, Kopf- und Fußende biegen sich nicht, die Pfosten sind beim Abbau noch ohne Probleme von den Brettern zu nehmen.
Am kommenden Wochenende fahren Froedhi und ich auf eine Reenactment-Veranstaltung nach Azincourt in Frankreich, genauer gesagt in der Normandie, wo 1415 Frankreich versuchte, den englischen Vormarsch zu stoppen (und kläglich scheiterte). Nächste Woche gibt es davon Bilder.

God for Harry, England and Saint George!!

Montag, 18. Juli 2011

Kesselenttäuschung

Ich habe ja letztens berichtet, dass Froedhi und ich uns einen Kupferkessel gekauft haben, heute kam er per Post an und gleichzeitig kam die Ernüchterung: Überall am Bodenrand hat der Kessel kleine Löcher. In der eBay-Artikelbeschreibung stand davon natürlich kein Wort. Also müssen wir uns nun wohl auf die Suche nach einem Kesselflicker machen. Wer einen kennt, sage Bescheid!

Freitag, 15. Juli 2011

Mittelaltermarkt in Reutlingen

Wie angekündigt, ein kurzer Bericht von heutigen Marktbesuch. Vorneweg die Bilanz: Ein neuer Kessel, drei Hornwürfel und eine Hängelampe. Nächstes Wochenende fahren wir nach Azincourt, danach wird es Bilder von den Dingen in Aktion geben.
Zum Markt allgemein: Leider gab es nur wenige schöne Stände; zwei Stände, die sich wirklich aus der Masse der Touri-Läden hervorhoben, waren ein Löffelschnitzer (ein kleiner, unscheinbarer Stand, bei dem es selbstgeschnitzte Löffel und Kellen gab) und ein Lichtmacher, bei dem wir unsere Lampe gekauft haben. Der große Rest waren die üblichen Fressbuden, Sitzritter und Fantasystände. Der Eintritt heute abend war frei, also hat es sich für uns, angesichts unserer Einkäufe, doch noch gelohnt.

Des Seilbettes zweiter Teil

Heute haben wir den Tag über mit der Stichsäge Schnitte zwischen den Löchern gesetzt, dann mit einem Hammer die Holzreste aus den Aussparungen geschlagen und sind nun fleißig dabei, mit einem Stechbeitel die Aussparungen schön glatt und gleichmäßig werden zu lassen. In Ermangelung einer Werkstatt müssen wir alles in Froedhis Wohnzimmer machen, was ziemlich auf die Knie und den Rücken geht, aber was tut man nicht alles für ein neues Bett.
Den Besuch beim Mittelaltermarkt in Reutlingen haben wir uns jedenfalls verdient; Hinterher gibts nochmal einen Bericht vom Markt und eventuell ein Bild von den Bettpfosten.

Sophus

Donnerstag, 14. Juli 2011

Ein Seilbett

Gestern hat es Froedhi und mich in den Baumarkt gezogen und als wir vor den Baudielen standen, konnten wir uns nicht zurückhalten und haben Material für ein neues Seilbett gekauft: Zwei Baudielen, 4000x280x50, jeweils zugeschnitten auf 1600 und 2400, und einen Pfosten, 3000x88x88, zugeschnitten in vier gleiche Teile.

Unsere Baudielen für Kopf-
und Fußende, sowie Seitenteile.
Die Kanthölzer für
die Bettpfosten















Angefangen haben wir heute, Löcher in die Kanthölzer zu bohren, morgen wollen wir mit Stichsäge und Beitel dann Aussparungen für die Bretter daraus machen. Eine genaue Anleitung zum Bett kommt irgendwann nächste oder übernächste Woche, bis dahin werden eher solche Tagesberichte wie heute kommen.

Dienstag, 12. Juli 2011

Bastel, Bastel, Gürtel, ...

Statt "Backe, backe, Kuchen" gibt es heute das Rezept für einen Spä-Mi-Gürtel.
Man nehme hierzu:

Einen Lederriemen,
eine Gürtelschließe, mehrere Beschläge
und ein Gürtelende
.

Ein Ende des Riemens wird etwas verjüngt, damit die Gürtelschließe aufgesteckt werden kann. Hierzu musste auch der Riemen etwas ausgedünnt werden, da er zu dick war und die Schließe nicht passte. Wenn die Schließe passt, wird sie mit zwei Nieten festgesteckt und die Stifte werden mit einem Hammer bearbeitet, bis sie flach sind und die Niete fest halten.

Das Ende ist etwas verjüngt und
zwei Löcher für die Nieten
wurden gestanzt.
Die Schließe wurde aufgesteckt und
eine Niete wurde schon durchgesteckt,
die zweite liegt noch daneben.













Das gleiche wird an dem anderen Ende für das Gürtelende gemacht, diese wurde nur mit einer Niete befestigt. Anschließend noch an den richtigen Stellen Löcher stanzen (richtig für den jeweiligen Körperumfang) und fertig ist der Gürtel.

Der fertige Gürtel

Als Werkzeug habe ich benutzt: Eine Lochzange für die Löcher (naheliegend...), ein Messer und einen Kantenschneider um den Riemen in Breite und Länge zu bearbeiten, einen Hammer um die Nietenstifte flach zu hämmern und ein Holzbrett um diverse Arbeiten auszuführen, ohne Froedhis Laminat zu beschädigen.

Nunja, ganz fertig ist der Gürtel nicht. Die Beschläge fehlen noch, außerdem habe ich noch einen Beschlag mit Öse, den ich noch befestigen möchte. Und natürlich ist mir erst nachdem ich sowohl Schließe als auch Ende angebracht habe aufgefallen, dass der Gürtel zu lang ist. Ich werde also eine Niete wieder aufbrechen müssen und das Ende neu befestigen müssen, vielleicht finde ich eine neue Niete und kann es löten (Hämmern verbiegt die Nieten leider sehr), sonst werde ich es festnähen müssen.

Alle diese Zinnarbeiten sind von Lionheart Replicas aus Großbritannien importiert. Froedhi und ich haben seit ungefähr einer Woche ungeduldigst gewartet, bis heute endlich das Paket kam. Neben den Gürtelbeschlägen waren ein Löffel für mich und für Froedhi Knöpfe und ein Pilgerabzeichen dabei, Näheres dazu in ihrem Blog.


Der Löffel hat einen Eichelknauf; Die Eichel ist ein Zeichen für Unsterblichkeit und ein Talisman gegen Cholera. Löffel mit Eichelknauf waren im Mittelalter am Verbeitetsten.

Am kommenden Wochenende ist in Reutlingen Mittelaltermarkt, Froedhi und ich werden uns mal umsehen. Schon fest eingeplante Einkäufe sind Näh- und Stecknadeln, zwei Hände voll Nestelspitzen und Gewichte für meine bis jetzt nur als Idee vorliegende Gürteltasche. Ein Bericht davon kommt bestimmt.

Das wars für heute Abend von mir, vom Gürtel gibts bestimmt nochmal Bilder, wenn er die richtige Länge hat und alle Beschläge angebracht sind.

Montag, 11. Juli 2011

Kommentare nun offen

Mittlerweile bin ich ein bisschen durch die Einstellungen durchgestiegen und habe nun die Kommentare für alle freigeschaltet. Also fühlt Euch berufen, Eure Meinung kundzutun!

Sophus

Sonntag, 10. Juli 2011

Neue Klamotten

Froedhis Stoffvorräte sind annähernd gigantisch, lieberweise durfte ich mir davon ein bisschen Stoff nehmen, um mir eine SpäMi (ca. 1475)-Kleidung zu nähen. Aktuell fluche ich bei einer Wollhose, fertig sind bereits eine Leinenunterhose und ein Leinenunterhemd. Wie Froedhi in ihrem Eintrag schreibt, habe ich von ihr eine Wollgugel und einen Woll-Schlauchhut mit Zaddeln genäht bekommen :) Bei Gelegenheit kommen Bilder zu alledem.
 Die Schnittmuster für die Unterhose und das Unterhemd sind aus dem "Men's Clothing Guide" der Company of Saynt George (zu finden hier) entnommen.

Außerdem haben wir uns vor ungefähr einer Minute bei eBay einen alten Kupferkessel ersteigert, 18cm hoch (ohne Henkel), 20cm Durchmesser und verdreckt wie sonst noch was. Demnächst werden wir neben Nähen noch Kupfer polieren dürfen. Aber für 20Euro ist das ein schönes Utensil für die Lagerküche. (Wie vorher: Bilder werden nachgereicht ;) )

Nachgeschoben hier einige Bilder:
 Das Leinenunterhemd. Komplett handgenäht, das Garn ist weißes 100%-Leinen-Sternchenzwirn. Ein ziemliches Ärgernis waren der Kragensaum und die Bänder zum Schnüren.
Die Leinenunterhose. Das Garn ist etwas grober und ungebleicht, daher sind die Nähte hier besser zu sehen. Zum Festziehen ist in den Saum ein Fingerloop-Band eingezogen.
Ein Hosenbein-Vorschnitt. Der Stoff, auf den das Muster übertragen wird, ist mit Birke und Eisensulfat gefärbte Wolle.
Übertragenes Muster
Zwei Hosenbeine, fertig geschnitten, bereit zum Stecken und zum Nähen.

Mein erster (Test-)Eintrag

Sooo...
Das Blog ist frisch erstellt, Froedhi und ich haben eine kleine Ewigkeit zugebracht, bis wir einen Titel gefunden haben, aber nun steht es und das erste Layout ist so weit auch ganz in Ordnung.

Was erwartet Euch hier?
Mal schauen. Wahrscheinlich Beschreibungen von meinen Koch-, Back-, Lese-, Reise- und Nähaventiuren, eventuell Bilder und Erzählungen von MA-Lagern und -Märkten, vielleicht auch etwas mehr. Die Zeit wird's weisen.

Fürs erste habt viel Spaß beim Lesen,
Euer
Sophus