Mittwoch, 10. August 2011

Wasserschloss Glatt

Vergangenes Wochenende, vom 05.08. bis zum 07.08., war Zeitenspiel nach Glatt eingeladen, um auf dem dortigen Markt zur langen Museumsnacht aufzutreten. Ich habe mich natürlich angeschlossen und bin mitgefahren.

Am Freitag sind wir am späten Nachmittag losgefahren, so dass wir noch bei Tageslicht das Zelt  im Park um das Wasserschloss Glatt, wo sich auch der Großteil des Marktes befand, aufstellen konnten. Mittlerweile hatten Froedhi und ich die Pfosten unseres Seilbettes gekürzt, es passte also etwas weiter in das Zelt hinein und wir hatten ein bisschen mehr Platz. Als das Zelt stand, haben wir uns umgezogen und schon eine erste Erkundungstour über den Markt gemacht. Abends saßen wir bei den Wandervögeln, in deren Lager wir freundlicherweise unser Zelt aufschlagen durften.

Der Markt begann am nächsten Tag gegen Mittag, dafür endete er durch die lange Nacht der Museen auch erst spät in der Nacht. Zeitenspiel stelzte über den Markt und sang und ich habe mir die Zeit mit Nähen, Schlendern und Unterhalten vertrieben. Die Höhepunkte dieses Tages waren meiner Ansicht nach eine Modenschau der Mittelalterfreunde Zollernalb und der Pestumzug über den Markt. Letzterer war ein Fackelumzug in dunklen Kutten über den Markt, vorneweg ein Kreuz, zwischendrin ein Geistlicher und natürlich zwei Wagen mit Pesttoten. Offenbar hat das ziemlich Eindruck bei den Gästen gemacht.
Die Modenschau hingegen war auf einer der Bühnen. Zusammen mit Erklärungen, was genau man dort grade sieht, wurden Kleider aus 4 Zeiten gezeigt (frühes, hohes, und spätes Mittelalter sowie Renaissance). Die Kleider waren allesamt selbst genäht und die Erklärungen dazu halfen einem Laien zu unterscheiden, dass es eben nicht nur "Das Mittelalter" gab, sondern dass auch diese Zeit viele verschiedene Aspekte hatte.
Die Nacht auf den nächsten Tag war dafür recht kurz, da man zuerst in einem, dann in einem anderen Lager zusammen mit netten Leuten ums Feuer saß und den einen oder anderen Wein trank.

Sonntag nach der kurzen Nacht ging das Aufstehen vergleichsweise gut. Kurz bevor die heutige Modenschau stattfinden sollte, hat Anne von den Mittelalterfreunden Zollernalb sich Zeit genommen, um uns eine Technik zu zeigen, mit der man endlose Nestelbänder herstellen kann, das Dünteln. Anschließend machten Froedhi und ich einen Abstecher in das kleine, aber feine Museum im Wasserschloss Glatt, das unter anderem eine Sammlung diverser, sehr schöner Rüstungen enthält. Zeitenspiel sang noch ein bisschen und dann war dieser Tag schon fast vorbei. Der Abbau gelang uns zum Glück noch im Trockenen, das Wetter war so wechselhaft wie es angekündigt war. Nach dem Abbau machten wir noch eine Verabschiedungsrunde und fuhren dann wieder gen Heimat, um vollkommen erschöpft ins Bett zu fallen.

Der Park um das Schloss und das Schloss selbst schaffen eine wunderbare Atmosphäre für einen solchen Markt, wie er am Wochenende stattfand. Auf der einen Seite durch den Fluss Glatt, auf der anderen Seite von einer Mauer begrenzt, stehen einige Apfelbäume in diesem Park und dazwischen standen die Lager und Stände. Die Fressstände standen dabei im Innenhof des Schlosses, sodass man auf dem Markt selbst nichts von ihnen mitbekommen hat. Auch die Atmosphäre untereinander war herzlich, ich habe nicht erwartet, dass man so schnell wie natürlich aufgenommen und eingeladen wird, mit im Lager zu sitzen. Ein großer Dank hier an die Wandervögel und die Mittelalterfreunde Zollernalb, die mich persönlich darin bestärkt haben, weiter an mittelalterlichen Darstellungen teilzuhaben.
Natürlich ist auch dieses Wochenende nicht ohne Inspirationen geblieben. Ich frage mich nur, wann ich endlich dazu kommen werde, mein Wams anzugehen und fertig zu nähen, oder den Tisch und die Bank für uns zu bauen, ganz zu schweigen von meiner Gürteltasche und unseren Scherenstühlen, und ...

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